NVIDIA und die Deutsche Telekom arbeiten gemeinsam daran, unabhängige KI in Deutschland zu fördern

Die Unternehmen entwickeln die weltweit erste industrielle KI-Cloud für europäische Hersteller.
by Markus Hacker

Die industrielle KI ist nicht zu bremsen. Deutschland ist bereit.

Nach der London Tech Week und der GTC Paris auf der VivaTech lag der nächste Stopp der Europatour von Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA, in Deutschland, wo er mit Bundeskanzler Friedrich Merz (Bild oben) über neue Partnerschaften sprach, die bahnbrechende Innovationen für die weltweit erste industrielle KI-Cloud ermöglichen könnten.

Diese von der Deutschen Telekom betriebene KI-Fabrik mit Sitz in Deutschland wird es den führenden Unternehmen in Europa ermöglichen, Fertigungsanwendungen wie Design, Engineering, Simulation, digitale Zwillinge und Robotik zu beschleunigen.

„Im KI-Zeitalter braucht jeder Hersteller zwei Fabriken: eine für die Produktion und eine für die für den Betrieb erforderliche Intelligenz“, so Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA. „Durch den Aufbau der ersten industriellen KI-Infrastruktur in Europa ermöglichen wir es den führenden Industrieunternehmen hier, die simulationsbasierte, KI-gestützte Fertigung voranzutreiben.“

„Die technologische Zukunft Europas braucht einen Sprint, keinen Spaziergang“, so Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. „Wir müssen jetzt die Chancen künstlicher Intelligenz nutzen, unsere Branche revolutionieren und uns eine führende Position im globalen Technologiewettbewerb sichern. Unser wirtschaftlicher Erfolg hängt von schnellen Entscheidungen und gemeinsamen Innovationen ab.“

Diese KI-Infrastruktur – die größte KI-Bereitstellung in Deutschland – ist ein wichtiger Schritt für das Land, da so eine eigene unabhängige KI-Infrastruktur entsteht, die als Startrampe für die beschleunigte Entwicklung und Einführung von KI in verschiedenen Branchen dienen wird. In der ersten Phase wird sie 10.000 NVIDIA Blackwell-Grafikprozessoren in NVIDIA DGX B200-Systemen und NVIDIA RTX PRO-Servern sowie NVIDIA-Netzwerk- und KI-Software umfassen.

Das Trainingszentrum für kognitive Roboter von NEURA Robotics.

NEURA Robotics, ein in Deutschland ansässiges globales Pionierunternehmen für physische KI und kognitive Robotik, wird diese Rechenressourcen für seine hochmodernen Trainingszentren für kognitive Roboter nutzen – ein konkretes Beispiel dafür, wie sich physische KI durch eine leistungsstarke, vernetzte Infrastruktur weiterentwickeln kann.

Im Zentrum steht hierbei Neuraverse, ein nahtlos vernetztes Roboterökosystem, das es Robotern ermöglicht, bei einer Vielzahl von industriellen und privaten Anwendungen voneinander zu lernen. Diese Plattform schafft ein Hub für Roboterintelligenz, ähnlich einem App-Store, für Aufgaben wie Schweißen und Bügeln und ermöglicht so die kontinuierliche Entwicklung und Bereitstellung von Roboterfähigkeiten in realen Umgebungen.

„Physische KI ist die Elektrizität der Zukunft – sie wird die Triebfeder aller Maschinen auf der ganzen Welt sein“, so David Reger, Gründer und CEO von NEURA Robotics. „Mit dieser Initiative helfen wir beim Aufbau der unabhängigen Infrastruktur, die Europa braucht, um bei intelligenter Robotik eine Führungsrolle zu übernehmen und die Kontrolle über seine Zukunft zu behalten.“

Laut einer Deloitte-Studie ist die Entwicklung von KI-Technologie, einschließlich der Erweiterung der Rechenzentrumskapazität, von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Dies ist von strategischer Bedeutung, da sich die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich auf 5 Gigawatt verdreifachen wird.

Die Förderung des industriellen Ökosystems in Deutschland

Die Deutsche Telekom wird die KI-Fabrik betreiben und dem industriellen Ökosystem Europas KI-Cloud-Computing-Ressourcen bereitstellen.

Kunden können nun NVIDIA CUDA-X-Bibliotheken sowie NVIDIA RTX- und Omniverse-beschleunigte Workloads von führenden Softwareanbietern wie Siemens, Ansys, Cadence und Rescale ausführen.

Viele weitere werden davon profitieren. Von den stabilen mittelständischen Unternehmen des Landes bis hin zu Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Großunternehmen – die KI-Fabrik bietet strategische Technologiesprünge.

Auf der Überholspur zu KI-Gigafactories

Die industrielle KI-Cloud wird die Entwicklung und Nutzung von KI bei europäischen Herstellern beschleunigen, da sie simulationsbasierte, KI-gesteuerte Fertigungspraktiken fördert und die Vorbereitung für den Übergang des Landes zu KI-Gigafactories unterstützt – den nächsten Schritt auf dem Weg der unabhängigen KI-Infrastruktur in Deutschland.

Die KI-Gigafactory-Initiative ist ein Programm mit 100.000 Grafikprozessoren, das von der Europäischen Union, Deutschland und Partnern unterstützt wird.

Sie soll 2027 online gehen und eine hochmoderne KI-Infrastruktur bereitstellen, die Unternehmen, Start-ups, Forschern und Universitäten durch den Auf- und Ausbau von Hochleistungsrechenzentren Zugang zu beschleunigtem Computing ermöglicht.

Mit Stand im März gibt es in Deutschland etwa 900 Mitglieder des NVIDIA Inception-Programms für innovative Start-ups, die alle zum Zugriff auf die KI-Ressourcen berechtigt sind.

NVIDIA bietet über das Deep Learning Institute Lernkurse an, um weltweit für Ausbildungen und Zertifizierungen im Bereich KI zu werben. Diese Ressourcen stehen dem gesamten deutschen Computing-Ökosystem zur Verfügung, um Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung zu bieten.

Weitere europäische Telekommunikationsunternehmen bauen eine KI-Infrastruktur auf, damit regionale Unternehmen agentenbasierte KI-Anwendungen erstellen und bereitstellen können.

Sehen Sie sich die Aufzeichnung der Keynote zur GTC Paris von Jensen Huang an und erfahren Sie mehr über die neuesten Fortschritte im Bereich der KI.