Am Dienstag haben die Deutsche Telekom und NVIDIA in Berlin die weltweit erste Industrial AI Cloud vorgestellt, eine souveräne Plattform für Unternehmen, die Anfang 2026 in Betrieb gehen soll.
Die Partnerschaft bringt die bewährte Infrastruktur und den Betrieb der Deutschen Telekom mit den NVIDIA AI- und Omniverse Digital-Twin-Plattformen zusammen, um die KI-Ära der industriellen Transformation in Deutschland voranzutreiben.
„Wir müssen hier in Deutschland eine Infrastruktur aufbauen, die es unserer Industrie ermöglicht, an dieser nächsten Generation der Industrialisierung teilzunehmen“, sagte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.
Mit diesem Start erhält Europa einen neuen Motor für industrielle Innovationen – mit Sitz in Deutschland –, um die Entwicklung und den Einsatz von souveräner KI für Unternehmen und Branchen zu beschleunigen.
„Diese Computer sind die modernen Versionen von Fabriken“, meinte Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA. „Das sind Fabriken, genau wie Autofabriken und alle Industriebetriebe in Deutschland, das sind Fabriken der Intelligenz.“
Im historischen Gasometer in Berlin kamen Bundesminister, Technologieführer und Partner zusammen, um Deutschlands Vorstoß für industrielle KI zu starten – und damit die Initiative „Made for Germany“ zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes voranzutreiben.
„ Fertigung ist äußerst schwierig … Die Arbeit, die hier in Deutschland geleistet wird, erfolgt in einem so außergewöhnlichen Umfang und mit einer solchen Präzision, dass wir eine unglaublich gute KI brauchen“, sagte Huang. „Deutschland war schon immer der Motor der Industrie – eine Nation, die sich durch Ingenieurskunst und Präzision auszeichnet.“
Es ist KI für Europa – sicher, rechtskonform und ideal um alles von digitalen Zwillingen bis hin zur vorausschauenden Wartung zu beschleunigen.
Ein souveränes Fundament für das KI-Zeitalter
Dies ist nicht nur eine Cloud – es ist eine neue Art von Fabrik, die digitale Intelligenz produziert, um die deutschen Industrien anzutreiben.
„In der Zukunft, in der Industrie 4.0, mit KI, wird jedes Unternehmen, das etwas herstellt, zwei Fabriken haben: wie zum Beispiel die Fabrik für das Auto und die Fabrik für die KI, die das Auto steuert“, meinte Huang.
Die Industrial AI Cloud der Deutschen Telekom ist Europas erste groß angelegte, souveräne KI-Plattform, die Leistung auf Unternehmensniveau bietet.
Sie ebnet den direkten Weg zu souveräner KI – sicher, flexibel und bereit, Europa dabei zu helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben und innovativ zu sein.
Die Plattform nutzt modernste NVIDIA-Hardware – darunter DGX B200-Systeme und RTX PRO-Server – sowie Software wie NVIDIA AI Enterprise und NVIDIA Omniverse, die vollständig in das Cloud- und Netzwerk-Ökosystem der Deutschen Telekom integriert sind.
Die Industrial AI Cloud wird in deutschen Rechenzentren aufgebaut und von bis zu 10.000 NVIDIA-GPUs angetrieben. Sie bietet führenden Unternehmen aus den Bereichen Fertigung, Automobilbau, Robotik, Gesundheitswesen, Energie und Pharma die Rechenleistung, die sie benötigen.
Ab Anfang 2026 erhalten Unternehmen Zugang zu GPU-Kapazitäten in großem Umfang, mit Verträgen, die auf Geschwindigkeit und Flexibilität ausgelegt sind.
Diese Infrastruktur ermöglicht branchenspezifische KI-Lösungen – von digitalen Zwillingen und Robotik, die auf Plattformen wie NVIDIA Isaac und Omniverse basieren, bis hin zu vorausschauender Wartung und molekularer Simulation in großem Maßstab, einschließlich des Trainings von Foundation-Modellen der nächsten Generation unter Verwendung realer Produktionsdaten.
Branchenführer schließen sich dem Ökosystem an
Während der gesamten Veranstaltung verdeutlichten deutsche Führungskräfte, wie schnell das Ökosystem der Industrial AI Cloud Gestalt annimmt.
- Tim Höttges und Jensen Huang sprachen über die Hintergründe für die Partnerschaft und ihre langfristigen Ziele für „Industrielle KI made in Europe“.
- Während die Deutsche Telekom und NVIDIA die KI-Infrastruktur bereitstellen, fungiert SAP laut CEO Christian Klein als Bindeglied zwischen Technologie und Industrie. Die SAP Business Technology Platform sei das softwaredefinierte Rückgrat, auf dem Anwendungen sicher, in großem Maßstab und offen entwickelt und betrieben werden können.
- Der Bundesminister für für Digitales und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger, und die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär, betonten die politische Bedeutung der Industrial AI Cloud und würdigten sie als erstes konkretes Ergebnis der Initiative „Made for Germany“ und als grundlegenden Schritt zur Transformation der deutschen Wirtschaft.
- Wichtige Partner, darunter Christian Sewing, Mitinitiator der Initiative „Made for Germany”, hoben die Rolle der Plattform bei der Neugestaltung der europäischen Fertigungsindustrie und der Industrie im Allgemeinen hervor und würdigten eines der ersten Vorzeigeprojekte, das nach der Ankündigung der Initiative Anfang dieses Jahres gestartet wurde.
- Siemens wird die Cloud-Plattform nutzen, um die Einführung industrieller KI zu beschleunigen, unter anderem für seine eigenen Dienstleistungen und um Kunden und Partnern KI-gestützte Lösungen anzubieten. Automobilhersteller wie Mercedes-Benz und BMW werden die Industrial AI Cloud nutzen, um komplexe Simulationen mit KI-gesteuerten digitalen Zwillingen durchzuführen und so laut Siemens die Fahrzeugentwicklung erheblich zu beschleunigen.
Live-Demos demonstrierten praktische Anwendungen der Technologie – Kunden wie Agile Robots‘ H10-W winkten von der Bühne aus, und Wandelbots zeigte, wie KI-gestützte Robotik bereits in Fabrikhallen eingesetzt wird.
Agile Robots wird die Industrial AI Cloud als äußerst skalierbare und effiziente Computing-Infrastruktur nutzen, die in der Lage ist, umfangreiche, komplexe Datensätze zu generieren und zu kuratieren. Durch die Integration von NVIDIA Omniverse-Bibliotheken werden sie ihre Bemühungen zum Trainieren, Testen und Validieren von Roboter-Grundlagenmodellen für ganze Roboterflotten ausweiten.
Wandelbots NOVA wird auf der Industrial AI Cloud laufen, um Fabriken zu modernisieren, wobei digitale Zwillinge und Simulationen eingesetzt werden, um KI-gesteuerte Prüfungen, Training, Optimierungen und Implementierungen in Fabrikhallen zu ermöglichen.
